(Weiter-)Bildung für den Natürlichen Klimaschutz (BilNaKlim)

Auftrag vom Bundesamt für Naturschutz

Intakte Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, naturnahe Grünflächen in der Stadt und auf dem Land binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)[1] soll der Zustand dieser Ökosysteme verbessert und ihre Klimaschutzleistung gestärkt werden. Denn nur intakte Ökosysteme können durch die langfristige CO2-Speicherung das Klima schützen, uns gegen die Folgen des Klimawandels wappnen und dem Biodiversitätsverlust entgegenwirken[2]. Um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen und zum Handeln zu aktivieren, wird die Bildungsarbeit für den Natürlichen Klimaschutz in Handlungsfeld 9 „Forschung und Kompetenzaufbau“ des ANK gefördert.

Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), das die Umsetzung des ANK koordiniert, wird das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) zusammen mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) das Vorhaben BilNaKlim – (Weiter-) Bildung für den Natürlichen Klimaschutz – durchführen. Das Vorhaben soll ergänzend zu den Projekten „Natürlich: Klima schützen! – Interaktive Lehr-Lernmaterialen zur Förderung eines Natürlichen Klimaschutzes (NaKlim)“[3] und „Klima-Campus – ein digitaler Lernraum für den Natürlichen Klimaschutz“[4] umgesetzt werden, um die Weiterbildung derjenigen, die letztlich die Bildungsarbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen leisten, zu stärken.

Ziel von BilNaKlim ist es, eine Weiterbildung zu entwickeln und durchzuführen, die sich an Erzieher*innen, Lehrer*innen sowie andere Pädagog*innen aus dem schulischen wie außerschulischen Bereich richtet. Wir möchten mindestens 1000 Personen dieser Gruppe dazu befähigen und motivieren, Bildungsangebote aus dem Bereich „Natürlicher Klimaschutz“ in ihrer Bildungsarbeit einzusetzen. Um dies gewährleisten zu können, werden wir:

  • Bestehende Angebote und Materialien zum Natürlichen Klimaschutz aufbereiten, wobei insbesondere die Vorhaben NaKlim und Klima-Campus einbezogen werden;
  • Weiterbildungsmodule für Pädagog*innen des Elementar-, Primar- und Sekundarbereich 1 und 2 entwickeln;
  • Diese Weiterbildungsformate, die Selbstlernphasen beinhalten und zudem der Lernbegleitung, Vernetzung und Unterstützung der Teilnehmenden dienen, durchführen;
  • und dieses Vorhaben evaluieren, um die Ergebnisse öffentlichkeitswirksam für Dritte zugänglich machen zu können und Ideen zu entwickeln, wie eine Verstetigung der Weiterbildungen erreicht werden kann. Für eine langfristige Verankerung ist es erstrebenswert, dass die entwickelten Module in relevanten Ausbildungen von Multiplikator*innen als Fortbildungselement anerkannt werden.

Mit transformativer Bildungsarbeit setzen wir an der Schnittstelle zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an und wollen individuelle Kompetenzen fördern, die es den Lernenden ermöglichen, die komplexen Zusammenhänge zwischen der ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimension (nicht-)nachhaltiger Entwicklung in der Einen Welt zu erkennen und an ganzheitlichen Lösungen für heutige und künftige Probleme im Sinne eines guten Lebens für alle mitzuarbeiten[5]. Bildungsarbeit wird in der Regel von Erzieher*innen, Lehrer*innen und anderen Pädagog*innen im schulischen wie außerschulischen Bereich geleistet. Dabei bestehen offenbar große Lücken bei der entsprechenden Qualifizierung dieser Pädagog*innen mit Blick auf BNE[6] und somit auch auf Bildung für Natürlichen Klimaschutz, denen wir mit unserem Vorhaben BilNaKlim begegnen werden.

[1] https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz

[2] https://www.natuerlicher-klimaschutz.de/

[3] https://www.siegmund-se.de/projekte

[4] https://klimacampus.org/

[5] https://www.ufu.de/transformative-bildung/

[6] Brock/Holst (2022): Schlüssel zur Nachhaltigkeit, S. 14