Am 22. August 2024 fand in der Botschaft der Republik Kasachstan in Berlin ein Treffen statt, welches die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland auf eine neue Ebene hebt. Bei diesem Round Table, an dem hochrangigen Vertreter aus Kasachstan, darunter der kasachische Vize-Premierminister Kanat Bozumbayev, teilnahmen, wurde ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU), dem kasachischen Landwirtschaftsministerium und dem Kasachischen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft (KazSRIWE) unterzeichnet. Diese Vereinbarung markiert den Beginn neuer Projekte, die nachhaltige Lösungen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Bildung und Landwirtschaft zum Ziel haben.

Wie sieht die gemeinsame Zusammenarbeit in Zukunft aus?

Das UfU bringt seine umfangreiche wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Wasserwirtschaft, Bildung und Landwirtschaft in verschiedenen Projekten in Kasachstan ein. Diese Projekte zielen darauf ab, nachhaltige Praktiken in der Wasserwirtschaft und der Landwirtschaft zu fördern, die Zivilgesellschaft an umweltpolitischen Entscheidungen zu beteiligen und innovative Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln.

Welche UfU-Projekte sind Teil der Partnerschaft?

ZIVIKLI: Das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt stärkt die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der kasachischen Klimapolitik. Ziel ist es, die Beteiligung der Öffentlichkeit an umweltpolitischen Entscheidungen zu verbessern und damit die Akzeptanz und Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen zu steigern. Das Projekt trägt zur Schaffung eines inklusiveren Politikprozesses bei, in dem verschiedene gesellschaftliche Gruppen ihre Interessen einbringen können.

UfU-Projekt Zivikli

Projekt4646: Dieses Projekt bietet eine einzigartige Perspektive auf die Wahrnehmung des Klimawandels durch kasachische Landwirt:innen. Zum ersten Mal wurden in Kasachstan umfassende Studien durchgeführt, um zu verstehen, wie die Landwirtschaft auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert. Die Ergebnisse dieser Studien liefern wertvolle Erkenntnisse, die als Grundlage für die Entwicklung von Anpassungsstrategien dienen, die die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft stärken und Nachhaltigkeit fördern.

UfU-Projekt 4646

CarbonIQ: Mit diesem Projekt unterstützt das UfU die Einführung von „Carbon Farming“-Praktiken in Kasachstan. Diese zielen darauf ab, den CO2-Gehalt im Boden zu erhöhen, die Bodengesundheit zu verbessern und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern. CarbonIQ trägt dazu bei, die ökologische und landwirtschaftliche Nachhaltigkeit in Kasachstan zu fördern, indem innovative Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels entwickelt und umgesetzt werden.

UfU-Projekt Carbon IQ

Was bedeutet die Kooperation für das UfU?

Für das UfU bedeutet die Kooperation eine wichtige Erweiterung seiner internationalen Partnerschaften und die Möglichkeit, seine Expertise in eine Region einzubringen, die vor ökologischen Herausforderungen steht. Durch die Zusammenarbeit mit kasachischen Institutionen kann das UfU innovative Lösungen entwickeln und umsetzen, die nicht nur für Kasachstan, sondern auch für andere Länder Modellcharakter haben können. Darüber hinaus stärkt die Partnerschaft die Rolle des UfU als führende Institution im Bereich Umweltforschung und nachhaltige Entwicklung.

Was ist für die Zukunft geplant?

Die Zukunft dieser Kooperation sieht vielversprechend aus, da weitere Projekte in den Bereichen Wassermanagement, Bildung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft geplant sind. Diese Projekte sollen innovative Ansätze zur Lösung globaler Umweltprobleme entwickeln und gleichzeitig den Wissensaustausch zwischen Deutschland und Kasachstan fördern. Geplant sind unter anderem der Ausbau der CarbonIQ-Initiative, die Entwicklung neuer Bildungsprogramme zur Förderung nachhaltiger Praktiken und die Implementierung modernster Technologien im Bereich Wassermanagement.

Mit diesen Initiativen wird die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland weiter vertieft und es wird erwartet, dass diese Partnerschaft nachhaltige und weitreichende Auswirkungen auf die Region haben wird.